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AutorenbildLisa Holtzheimer

Methoden der Fütterung

Aktualisiert: 10. Jan. 2021


Wie man seinen Hund bzw. seine Katze ernähren soll, wird sehr kontrovers und teilweise auch sehr emotional diskutiert. Die verschiedenen Fütterungsarten sind äußerst unterschiedlich und haben ihre individuellen Stärken und Schwächen.


Damit Sie sich ein Bild machen können, stellen wir Ihnen die verschiedenen Arten der Fütterung detailliert vor und zeigen Ihnen ihre Vor- und Nachteile. Sie können sich dann die für Sie – und für Ihr Tier – beste Methode heraussuchen.


1. Selbst kochen

Selbst kochen bedeutet, dass Sie die Zutaten für Ihren Hund bzw. Ihre Katze selber einkaufen und dann frisch zubereiten. Also eigentlich genauso, wie Sie es auch für sich selbst machen, nur anderen – tiergerechten – Rezepten.


Der große Vorteil des Selberkochens ist die frische und eigene Zubereitung. Sie kennen die verwendeten Zutaten, entscheiden selber, von welcher Qualität diese sein sollen, und bereiten sie frisch zu. Das verspricht eine leckere Mahlzeit.


Der größte Nachteil des Selberkochens sind die höheren Kosten und der Zeitaufwand. Der Einkauf der Zutaten ist natürlich weitaus teurer, als das bei einem Tiernahrungsunternehmen der Fall ist, das die gleichen Stücke, aber nicht in Kilo-, sondern in Tonnenmengen bestellt und verarbeitet.


Und während in einem Tiernahrungsunternehmen gleich Tausende Portionen gleichzeitig zubereitet werden, können Sie jeweils immer nur eine Portion zubereiten.


Wenn man Ihren Zeitaufwand in Geld bewerten würde, wird die ohnehin schon teure Mahlzeit im Vergleich zu einem gekauften Futter noch wesentlich teurer.


Ein weiterer Nachteil bzw. zusätzlicher Aufwand ist, dass Sie mit der Zubereitung auch die Verantwortung für die richtige Ernährung Ihres Tieres übernehmen.


Sie müssen sich also bestens damit auskennen, mit welchen Zutaten Sie Ihre Fellnase gut ernähren und wie man es schafft, alle Nährstoffe in der richtigen Mischung zusammenzubekommen.


Ein Futtermittelunternehmen gewährleistet dies mit einem standardisierten Einkauf und laufenden Analysen seiner Produkte.


Stärken des Selberkochens

  • Frische

  • Ausgewählte Lebensmittel als Zutaten


2. Barfen

Das Barfen ist eine Methode zur Ernährung fleischfressender Haustiere, die primär für Hunde und Katzen entwickelt wurde. Die Entwickler des Barfens orientieren sich dabei nach eigenen Angaben an den Fressgewohnheiten von Wildhunden, insbesondere Wölfen.


Daher werde die Rationen vom Tierhalter aus Fleisch von verschiedenen Schlachttieren, aus Knochen und Innereien zusammengestellt und roh verfüttert. Die Rationen werden mit Gemüse, Obst oder anderen Futterzusätzen ergänzt.


Das Wort B.A.R.F stand ursprünglich für „Bones And Raw Food“ (Knochen und rohes Fleisch“, später für „Biologically Appropriate Raw Food“ (biologisch geeignetes rohes Futter).


Beim Barfen werden also die Zutaten für die Ernährung ebenfalls selber eingekauft, aber nicht gekocht, sondern roh verfüttert.


Auch beim Barfen ist der große Vorteil die eigene Zubereitung. So frisch wie beim Selberkochen sind die Bestandteile beim Barfen in der Regel nicht mehr, da das Fleisch in der Regel zuerst eingefroren und später wieder aufgetaut wird.


Der wesentliche Unterschied zum Selberkochen ist, dass die Zutaten nicht erhitzt werden, sondern roh verfüttert werden. Dies entspricht der klassischen Beute der Tiere, die ja ebenfalls „roh“ gefressen wird.


Durch die Rohfütterung bleiben die Vitalstoffe der Zutaten im Originalzustand und werden durch die Verarbeitung nicht reduziert.


Das Argument der Frische ist grundsätzlich richtig, die eingekauften Zutaten unterscheiden sich allerdings in einem von der früheren Beute: Gerade das Fleisch ist, wenn Sie als Jäger nicht selber jagen, in der Regel mit einer Vielzahl von Keimen belastet, zu einem beträchtlichen Teil auch mit Antibiotika-resistenten Keimen.


Diese Keime sind kurzfristig keine Gefahr für das Tier, können aber langfristig zu Belastungen führen.


Durch Gespräche mit den Kunden stellen wir immer wieder fest, dass Tiere, die längere Zeit gebarft wurden, ein höheres Risiko für Infektionskrankheiten (Toxoplasmose, Salmonellen, Campylobacter) und für einen Befall mit Parasiten (Würmer, Viren) heben.

Durch das Abkochen des Fleisches geht zwar ein Teil der Vitalstoffe verloren (bei weitem nicht alle, denn auch wir Menschen ernähren uns ja praktisch nur von gekochten Lebensmitteln), doch werden dafür auch die Keime vernichtet.


Stärken beim Barfen

  • Ausgewählte Lebensmittel als Zutaten

  • Keine Verarbeitung, maximaler Erhalt der Nährstoffe


3. Trockenfutter

Ein Trockenfutter ist eine spezielle Art von Nahrung, die es in dieser Form nur für unsere Hunde und Katzen gibt. Wir Menschen ernähren uns nicht in dieser Art und auch in der Natur gibt es diese Form nicht.


Wie der Name schon sagt, wird dem Futter die Feuchtigkeit entzogen. Das Futter hat dann in der Regel eine Feuchtigkeit unter 10 %, während ein normales Lebensmittel zwischen 70 und 80 % Feuchtigkeit aufweist.


Üblicherweise wird Trockenfutter nicht aus feuchten Bestandteilen produziert, denen dann die Feuchtigkeit entzogen wird, sondern aus bereits trockenen Zutaten gemixt. Das klassische Trockenfutter besteht daher aus Mehlen, z. B. aus Tiermehlen, Getreidemehlen und Knochenmehlen.


Wenn man nun diese Bestandteile mischt, erhält man einen Haufen Pulver. Um daraus verfütterbare Brocken zu machen, hat man ein spezielles Gerät, den sogenannten „Extruder“, entwickelt. In ihm werden die gemischten Mehle unter hohem Druck und hoher Temperatur in die gewünschte Form gepresst.

Diese sehr intensive Verarbeitung im Extruder bedeutet leider eine deutliche Vernichtung der Vitalstoffe. In der Regel sind deswegen eine Reihe an Zusätzen notwendig, damit das Endprodukt als Alleinfuttermittelt taugt.


Der Hauptvorteil des Trockenfutters ist, dass es leicht zu transportieren und bequem zu füttern ist. Da das Produkt nur eine ganz geringe Feuchtigkeit hat, ist die Nahrung um rund 60 % leichter als Nassfutter. Weil das Endergebnis in wohlgeformte Brocken gepresst wurde, ist es auch sehr einfach zu verfüttern und zu dosieren.


Dieser Vorteil ist gleichzeitig aber auch der Nachteil des Trockenfutters. Denn die Tiere brauchen die Flüssigkeit, die der Nahrung fehlt! Mit dem Trockenfutter gefütterte Tiere sind also gezwungen, die fehlende Flüssigkeit selber zu trinken.


Da die Verdauung von Trockenfutter im Körper komplexer abläuft, wird sogar mehr Wasser als normal benötigt. Die Wassermenge, die ein Tier trinken sollte, erhöht sich damit auf die 3- bis 5-fache Menge des normalen täglichen Bedarfs.


Die wenigsten Tiere schaffen es, diese große Wassermenge auch täglich aufzunehmen. Hunde tendenziell noch besser als Katzen.


Das Ergebnis einer solchen Fütterung sind Tiere, die einen Hang zur Dehydrierung haben. Und das wiederum zieht eine Überforderung des Körpers, speziell der Niere, nach sich, da diese nur mit ausreichend Flüssigkeit gut funktionieren kann.


Trockenfutter wird in der Regel mit Konservierungsstoffen behandelt, die es erlauben, das Produkt sehr lange offen liegen zu lassen.


Stärken Trockenfutter

  • Praktisch (leicht und gut dosierbar)

  • Servierfertige Mahlzeit

  • Geringere Kosten als bei eigener Zubereitung

4. Nassfutter

Genauso wie das Trockenfutter wird auch das Nassfutter industriell hergestellt und servierfertig für Ihren Hund bzw. Ihre Katze geliefert.


Nassfutter kann ebenso rasch und unkompliziert verfüttert werden und bei einem Alleinfuttermittel brauchen Sie sich auch keine Gedanken über die richtige Zusammensetzung der Zutaten machen.


Nassfutter wird unterschiedlichen Varianten angeboten. Sie finden Produkte mit einem stückeligen Inhalt (die Bestandteile sind auf Fressgröße zerkleinert), Futter mit einem patéartigen Charakter und auch Sorten, bei denen die Stücke in ein Gelee eingelegt werden. Verpackt wird es in Dosen, Wurstform oder Tüten (Pouches).

Nassfutter wird in der Regel durch eine thermische Behandlung entkeimt. Sobald Sie das Produkt geöffnet haben, sollte das Futter zügig verbraucht werden.


Im Ergebnis ist ein fertiges Nassfutter genauso gut wie eines, das selber gekocht wurde. Natürlich hängt die Qualität in beiden Fällen von den verwendeten Zutaten ab.


Stärken Nassfutter

  • Schonende Zubereitung

  • Servierfertige Mahlzeit

  • Geringere Kosten als bei eigener Zubereitung













... Fortsetzung folgt

Quelle: Ernährungsfibel für Hunde und Katzen – gesund füttern leicht gemacht!

Aus der Reihe: „Glücklich mit Tieren leben“ von Provital - Kapitel 4

Als Buch hier zu bestellen. Auch hier den Gutschein-Code „Fellnasen-Lovenicht vergessen.


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